Mit dem EIP.NRW-Projekt GeTie – Gemeinschaftsleistung Tierwohl – hat das Konsortium seit letztem Jahr umfangreiche Veränderungsprozesse in Wertschöpfungsketten für Lebensmittel tierischen Ursprungs angestoßen. Bei den Projektpartnern handelt es sich um sieben engagierte Tierhalter*innen und Branchenexpert*innen aus vier Unternehmen sowie der Wissenschaft. Gemeinsam gehen sie von den neuen Arbeitswelten der Zukunft aus, in denen das Engagement für das Qualitätsmerkmal Tierwohl alle Akteure und Verantwortlichen in den Ketten für Fleisch, Milch oder Eier betrifft und gleichzeitig die meisten Geschäfts- und Produktionsprozesse digitaler werden.
Das GeTie Konsortium verbindet deshalb eine Vielzahl von Aspekten: Die Transparenz der Gemeinschaftsleistung Tierwohl und die Motivation und Befähigung aller,
- die Potentiale von neuen Technologien zu erkennen
- neue Prozesse, Technologien und Software innerhalb traditioneller Kunden-Lieferanten-Beziehungen neu zu gestalten und zu beherrschen
- die Gründe für die Vorteile einer gemeinsamen Cloud Plattform maßgeschneidert für Landwirtschaftliche Betriebe zu verstehen und im vollen Umfang zu nutzen
- neue Tools und Methoden wie agiles Arbeiten in der Kette als Teamaufgabe und nicht als Störung wahrzunehmen, sondern als notwendigen Schritt für Innovation und größere Kundenzufriedenheit
Mit der Konzeption und Erprobung eines passgenauen Plattform-Genossenschaft-Geschäftsmodells werden erstmals landwirtschaftliche Betriebe aktiv in den Entwicklungsprozess eingebunden. Dadurch wirkt das GeTie Konsortium wie ein Trigger für die Entstehung eines digitalen Mindsets in der Kette. Das EIP-Projekt GeTie hilft dabei, das Silo-Denken zu überwinden, Herausforderungen wie die Verbesserung des Tierwohls oder die rasche Umsetzung von Nutztierhaltungsstrategien als Chance zu begreifen und die Einführung digitaler Tools in der Kommunikation untereinander sogar einzufordern.
Die Akzeptanz einer neuen Plattform-Genossenschaft als Treiber der Digitalisierung in Wertschöpfungsketten für Fleisch, Milch und Eier gelingt nur in einem Umfeld, das die Bereitschaft zur Veränderung mit allen Konsequenzen fördert und täglich lebt. Dies gelingt umso leichter, wenn
- die Nutzenden der Plattform Neues ausprobieren und dabei Fehler machen dürfen
- die Nutzenden kontinuierlich weitergebildet werden
- Software und Hardware mit der bestmöglichen Usability eingesetzt werden
- Wissen und Transparenz als Werte verstanden werden, die sich durch Teilen vergrößern
- eigenverantwortliches Arbeiten und agiles Zusammenarbeiten im Team gefördert werden
- sowohl die Digitalisierung von Weiterbildung und Selfassessment als auch das webbasierte Feedback der Lieferant*innen und Kund*innen Bestandteile eines kontinuierlichen Verbesserungsprozess sind
Die Projektpartner von GeTie besitzen inzwischen ein Mindset, das von Neugier und Begeisterungsfähigkeit für die Digitalisierung bei der webbasierten Kommunikation zwischen den Marktpartnern und gleichzeitig von der Offenheit der Tierhalter*innen für das Zusammenwirken von Smart Farming und Tierwohl geprägt ist. Dabei immer beides im Blick zu halten – Tierwohl und Digitalisierung – wird durch ein maßgeschneidertes Dienstleistungsangebot für die Projektpartner durch die Operative Gruppe von GeTie realisiert. Dieses Angebot soll in den nächsten Wochen auch weiteren Tierhalter*innen mit ihren Marktpartnern zur Verfügung stehen. Vorbereitet werden offene online Workshops ab Juni, um ein schnelles Onboarding zur Nutzung der GeTie-Cloud-Plattform für viele Nutzergruppen zu ermöglichen. Die webbasierte Cloud-Lösung ist die entscheidende Basissoftware, auf der das generische Betreiber- und Geschäftsmodell der vorgesehenen Plattform-Genossenschaft aufbaut.
Interessierte erhalten über den >>Projektkoordinator EQAsce Informationen über die Dienstleistungen, die in den nächsten Monaten zur Verfügung stehen.